Montag, 31. Januar 2011

Zusammenfassung: Flucht vor der Staatsmacht

Trotz jahrelanger Benachteiligung und Schikane stellten immer mehr DDR-Bürger einen Antrag auf Ausreise. Die Hoffnung der SED, das die Übersiedlung von 46 000 Personen ruhe bringen würde, wurde zerstört, da später eine Viertelmillion mehr Anträge eingesendet wurden.
Durch den Abbau des Grenzzaunes zu Österreich in Ungarn gab es nun die Möglichkeit für die DDR-Bürger sofort zu flüchten und nicht jahrelang auf den Antrag zu warten.


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Quelle: Seite 127f, "DDR und die Deutsch Einheit", Jürgen Weber, 1 Auflage 2010, C.C. Buchner

Zusammenfassung: Eine Bürgerechtsbewegung entsteht

Der neue Reformkurs Gorbatschows und der politische Wandel in Ungarn und Polen sorgte dafür, dass sich auch in der DDR eine politische Opposition gegen die SED bildete. Die Bürgerbewegung "Initiative Frieden und Menschenrechte" spielte wegen ihren öffentlichkeitswirksamen Aktionen und Stellungsnahmen eine wichtige Rolle.
Bürgerrechtler beobachten die Wahlen in der DDR und stellten am 7. Mail 1989 (wie üblich) Manipulationen fest. Sie demonstrierten, trotz Einschüchterungsversuche der Stasi, an jedem 7. des folge Monats. Das sorgte für Aufmerksamkeit und Anerkennung in der Bevölkerung.
Die Zweifel an der Politik Honeckers wurde weiter angefacht, als die SED das brutale Vorgehen gegen die chinesische Oppositionsbewegung am Anfang Juni 1989 in Peking unterstützen. Jeder verstand, dass wahrscheinlich auch jeder Massenaufstand in der DDR  mit Gewalt niedergeschlagen wird.



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Quelle: Seite 127, "DDR und die Deutsch Einheit", Jürgen Weber, 1 Auflage 2010, C.C. Buchner

Das Attentat auf Rudi Dutschke - 11. April 1968

Der Hilfsarbeiter Josef Bachmann erschoss Dutschke vor dem SDS-Büro am West-Berliner Kurfürstendamm.

Der Anschlag löste starke Straßenschlachten über mehre Tage aus. Die Schuldigen waren für die Studenten klar: Die Politik und der Springer-Verlag. Sie versuchten die Auslieferung der Zeitungen von Springer zu verhindern, aber es kam nur zu Verzögerungen. 

Der Besuch des Schahs - 2. Juni 1967

Der Schah und seine Frau befanden sich auf Berlin-Besuch. Am 2. Juni wurde an der Deutschen Oper in Berlin demonstriert. Die Situation eskalierte und es kam zu heftigen Straßenschlachten zwischen der Polizei und dem Demonstranten. Dabei wurde der Student Benno Ohnesorg von einem Polizisten erschossen.

Der Tod, die Medien (Unterschiedliche Berichterstattung und große Verbreitung) und die Freilassung des Polizisten Karl-Heinz Kurras sorgten für eine Radikalisierung der Studentenbewegung.

Kommune 2

Die Kommune 2 war eine Lebensgemeinschaft in der man Kollektiv zusammen leben wollte. Das Projekt starte im August 1967 und scheiterte im Sommer 1968.

Ziele und Motive
Die Mitglieder wollten eine Kollektive Organisation. In der Gruppe kann man rationaler Organisieren und das sorgt unter anderem dafür, dass man weniger Geld ausgibt. Die alltäglichen Aufgaben werden unter den Mitgliedern aufgeteilt, so das alle mehr Zeit zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit besitzen. Die Kinder werden von allen und nicht von einer Person erzogen, was die anti-autoritäre Erziehung fördert. Die Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau ist in der Kommune 2 aufgehoben. Anders als in der Kommune 1 geht es nicht nur um Sex und Spaß, sondern jeder kann Zärtlich zu den anderen sein.

Tagesablauf in der Kommune 2
In der Kommune wird gemeinsam das Geld verdient. Die Aufgaben wie Putzen wird unter den Mitgliedern aufgeteilt, so dass jeder einmal Sauber machen muss. Die Kinder werden gemeinsam erzogen.

Vor und Nachteile

Vorteile
Nachteile
- Zärtlichkeit
- Kein einigenes Kapital
- Weniger Altgasarbeit
- Keine persönliche Selbstentfaltung
- Geld sparen

Angesprochene Gruppen
- Junge Menschen
- Alte Menschen
- Singels
- Ärmere Menschen

Sexualleben im Vergleich: Öffentlich <-> Privat

Gesellschaft
Kommune
- Viel Sex
- Zärtlichkeit
- Nackt sein
- Normal angezogen
- Wechselnde Partner
- Fester Partner

Die 60er Jahre - 60er Bewegung

In den 60er Jahre verließen die erste Nachkriegsgenerationen die Schulen in der Bundesrepublik Deutschland und begannen eine Ausbildung oder fingen an zu Studieren.
1966 begann die Zeit der ersten Großen Koalition mit CDU/CSU und SPD. Sie hatte keine wirkliche Opposition und konnte ohne großen widerstand die Notstandsgesetze erlassen. In der Bevölkerung bildete sich eine außerparlamentarische Opposition (APO), die massiven widerstand gegen die Gesetzte leistete.
Die APO bestand aus großen Teilen aus Friedensaktivisten, Bürgerrechtlern, Studenten die sich im Sozialistischen Studentenbund (SDS) organisierten und Schülern.
Gerade bei den Schülern und Studenten breitete sich das Protestpotential schnell zu einer Kritik gegen das gesamte Establishment. Sie kritisierten in neuen Formen des Protests wie Sit-Ins, Teach-Ins und Happenings, die mangelnde Aufarbeitung der Nazizeit, die Konsumgesellschaft und forderten  mehr Demokratie in der Gesellschaft.
In den Schulen und in den Elternhäusern herrschten oft autoritäre Strukturen , in denen die Jugendlichen nicht viel zu sagen hatten. Durch Projekte wie die Kommune 1 und Kommune 2 wurde versucht gegen die spießigen Eltern zu demonstrieren, in dem die Familie aufgelöst wird, man Freizügiger vorhalte und Mann und Frau gleichberechtigt sind.

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Quelle: "Die 60er Jahre - Ein Jahrzehnt des Generationenkonflikts - Darstellung" von Simon Hölzi (Geschichte Lernen 133|2010)

Notstandsgesetze

Die Notstandsgesetze wurden von der Großen Koalition am 30. Mai 1968 verabschiedet. Die Möglichkeit die Grundrechte einzuschränken, sollte "Handlungsfähigkeit des Staates in Krisensituationen" sichern.

Gegen diese Gesetzte konnte die Opposition, da sie zu klein war, nichts unternehmen. In der Bevölkerung gab es massiven widerstand gegen diese Gesetzte, vor allem durch die außerparlamentarische Opposition (APO).

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Quellen: Wikipedia - Deutsche Notstandsgesetze